Am 02.09. hat die Schalker Fan-Initiative den Austritt aus dem SFCV verkündet. Die Entscheidung fiel auf der eigens einberufenen Mitgliederversammlung einstimmig aus und die Fan-Ini folgt damit der UGE und dem SC, die in den vergangenen Monaten ebenfalls den Austritt aus dem Dachverband verkündet haben.
Damit sind innerhalb eines Kalenderjahres die drei wichtigsten und größten Fan-Organisationen des S04 aufgrund ähnlich lautender Gründe aus dem Verband ausgetreten. Alle Statements (Fan-Ini, SC, UGE) weisen immer auf die fehlende und ausbleibende Funktion einer unabhängigen Fan-Vertretung hin.
Dies ist ein Kritikpunkt, der in den vergangenen Monaten von vielen Seiten geäußert wurde. Insbesondere, nachdem die S04 Fanabteilung gegründet und die Grenzen anscheinend fließend wurden. Nun hat sich der Dachverband zum Austritt der Fan-Ini geäußert.
Hier einmal das erste Zitat:
Das Ausscheiden dieser Fangruppierung ist ein normaler Vorgang im heutigen schnelllebigen Fußballgeschäft, so wie Spieler einer Mannschaft kommen und gehen, ohne dass der Verein beschädigt wird, verlassen Fan-Clubs und Gruppierungen den SFCV und neue Anhängerzusammenschlüsse kommen hinzu. In den letzten zwei Monaten sind erfreulicherweise 10 neue Fan-Clubs bei uns eingetreten!
Den Austritt der Fan-Ini und damit wohl auch der UGE und des SC mit einem Spielerwechsel zu vergleichen ist meines Erachtens eine Frechheit und zeugt von einem mangelndem Respekt gegenüber der Arbeit der Fan-Ini. Auch wenn es der Dachverband hier gerne so darstellt, aber eine Fan-Ini, ein SC oder eine UGE sind eben nicht mit einem S04-Fanclub in XYZ-Stadt zu vergleichen. Die drei Gruppierungen bilden die grundlegenden Säulen der Fanszene des S04 und damit durch das kritische Gerippe rund um den Verein.
Es folgt das zweite Zitat:
Widersprechen möchte der SFCV der Behauptung der Schalker Fan-Initiative, dass der SFCV nicht ausreichend die Interessen der „aktiven Fan-Szene“ unterstützt. Der SFCV ist für alle Schalke-Fans da. Wir vom SFCV möchten nachdrücklich darauf hinweisen, dass Vorstand und Aufsichtsrat des SFCV sämtliche Aktivitäten, die unserem FC Schalke 04 nützen und die Stimmung in der Arena und bei den Auswärtsspielen verbessern, auf den unterschiedlichsten Gebieten unterstützen und fördern.
Und hier kommen wir zum Kern des eigentlichen Problems. Der SFCV verkennt die Lage. Der aktuelle Dachverband verwaltet eine Vielzahl von Fanclubs und leistet die Arbeit zur Bespaßung der Fan-Clubs. Aber er ist eben keine unabhängige Vertretung der Fans vor dem Verein. Aus diesem Grunde sind eben die wichtigsten Fan-Organisationen ausgetreten. Eine kritische Aufarbeitung der Vereinspolitik (inklusive öffentlichen Stellungnahmen), wie von Fan-Ini, SC und UGE gewünscht, bleibt aus.
Viel schlimmer ist aber, dass der Dachverband die Bedeutung der drei großen Organisationen klein redet, anstatt einmal zu reflektieren, warum es zu den Austritten kommen musste. Denn durch die Austritte erfüllt der SFCV eben nicht mehr den eigenen Anspruch, dass der SFCV „für alle Fans da ist“. Selbstkritik scheint nach den veröffentlichten Aussagen zum Austritt der Fan-Ini einfach nicht stattzufinden. Schlimm genug, Zeit genug wäre zwischen dem Austritt der UGE und den Austritten von SC und Fan-Ini gewesen.
Vielleicht liegt die fehlende Reflexion auch an einem ganz anderen Grund: Der Schalker Fan-Club Dachverband ist eben keine Fan-Vertretung mehr, sondern nur noch eine Fan-Verwaltung im Auftrag des Vereins!
Wahre Worte!!! Es wäre zu wünschen, wenn sich das hier jemand vom SFCV durchlesen würde!
Keine Sorge, die lesen das sicherlich alle. Allein eine Reaktion bleibt aus.
Mit den alten Leuten wird sich da auch nix ändern. Denen geht es nach wie vor darum, alte Pfründe zu sichern und Seilschaften zu erhalten.
Gut geschrieben. Allein nützen wird es wohl leider nix… :/
IM SFCV scheint es längst wichtiger geworden zu sein, sechster oder siebter stellvertretender Kassenwart zu sein, als aktiv an den Geschicken der Fanszene mitzuarbeiten.
Wenn der SFCV sich nicht schleunigst (!) modernisiert, wird dieser einstmals so bewunderte Verband den Weg in die Zukunft nicht schaffen. Schon jetzt kommt das Vereinsungetüm einem eher so vor, wie ein Vereinsmeier-Konstrukt aus den 50er Jahren. Die junge Generation wird ihnen auch weiterhin von der Fahne gehen. Weil sie kein Profil zeigen. Immer nur „lieb Kind“ vor dem Verein spielen, dafür ein paar Vergündtigungen einstecken- das wird auf Dauer niemals reichen. Und es ist vor allen Dingen der SFCV selbst, der die Spaltung der Fanszene heraufbeschwört. Auch wenn man es so aussehen lässt, als habe man nur ein paar Spaltpilze abgestoßen.