Der Jahreswechsel liegt hinter uns und wir blicken voraus ins Jahr 2014. Viele Menschen werden werden gute Vorsätze für das Jahr haben, werden sich Dinge wünschen.
Viele von uns werden auch Wünsche für den FC Schalke 04 haben. Mit Blick auf die vergangenen Monate lässt sich eine schier endlose Liste an Wünschen der Schalker Fangemeinde zusammenstellen:
- einen neuen Trainer und vielleicht auch einen neuen Manager
- einen neuen Torwart aber auf jeden Fall
- keinen Joel Matip und Christian Fuchs auch nicht mehr
- einen gesunden Klaas Jan Huntelaar und einen guten Julian Draxler
- gesunde Knie für alle Spieler
- viele Siege, aber bitte auch schön herausgespielt
- endlich die Meisterschaft, aber mit mindestens zwei Derbysieger
- usw. usw. usw.
Ich wünsche mir etwas anderes.
Ich wünsche mir einen Verein, der wieder für etwas steht, mit dem ich mich identifizieren kann.
Vielmehr, ich möchte, dass der S04 wieder für überhaupt etwas steht.
In den vergangenen Jahren hat der FC Schalke 04 mehr und mehr an Kontur verloren und ist auf dem Weg zu einem Allerweltsclub. Viel schlimmer aber, in den vergangenen 12 Monaten hechelt der Verein jeglicher Vermarktungsmöglichkeit hinterher, ohne Rücksicht auf Identität. Der Verein wird als Kumpel- & Malocher-Club dargestellt, während diese Werte für einige Euros verkauft werden. Um für alles und jeden interessant zu sein, werden Ecken und Kanten mit aller Macht abgeschliffen. Der Gewinn von neuen ist wichtiger als ein Zusammenhalt der aktuellen Mitglieder.
Ich möchte das alles nicht mehr.
Ich wünsche mir einen Verein, dessen Verantwortliche konsistent handeln und den Club angemessen repräsentieren.
Ich wünsche mit einen Verein, der für seine Mitglieder einsteht.
Ich wünsche mir einen Verein, der endlich einsieht, dass eine Meisterschaft aktuell utopisch ist und stattdessen auf langfristige Konzepte setzt.
Ich wünsche mir einen Verein, bei dem nach drei Niederlagen nicht mehr sofort der Rufe nach kompletten Umwälzung laut werden.
Ich wünsche mir einen Verein, der wieder für etwas steht.
Ich wünsche mir einen Verein, der auch einmal „Nein“ sagt, bei unbequemen Themen nicht den Weg des geringsten Widerstands geht.
Kurzum: Ich wünsche mir einen Verein, auf den ich stolz sein kann, mit dem ich mich identifiziere.
Viele werden es nicht mehr in Erinnerung haben, aber diesen Verein haben noch nie sportliche Erfolge ausgemacht, sondern das Besondere.
Der Zusammenhalt, das Verrückte, das Anders sein!
All dies zusammen hat dann sportlichen Erfolg einzigartig wirken lassen. Der Verein hat in schlechten Zeiten zusammengehalten, in guten dafür umso ausgelassener gefeiert. Ein Zustand, der aktuell so weit entfernt scheint wie die Meisterschaft.
Ja, es ist viel Pathos dabei, aber ich wünsche mir, dass sich der Verein besinnt und einen neuen Weg einschlägt. Ansonsten läuten wir endgültig die Zeit des Allerweltsclub ein.
Und das ist viel schlimmer als ein Platz 7 in der Bundesliga.
*seufz* Signed!
Wo muss ich die Petition unterschreiben?
Bitte weiterleiten an Mr. Tönnies, Mr. Held und an ALLE Verantwortlichen unseres Fc Schalke 04. !!!
Diese Wünsche können nur in Erfüllung gehen, wenn alte Zöpfe abgeschnitten werden. Daher: Tönnies, Fürderer und Jobst vom Hof jagen! Kartenverteilung neu organisieren. SCF entmachten.
Ja, sehr sympathische Wünsche, sympathischer Beitrag. Aber uns sollte klar sein, mir ist klar, dass man diese Wünsche mit dem vielgenannten Silvesterwunsch nach „Weltfrieden“ vergleichen kann. Das ist schlicht nicht umzusetzen.
Schalke agiert nicht kurzfristig, weil man tatsächlich um alles in der Welt Meister werden will, sondern weil man durch den Schuldenberg dazu verdammt ist, das große Rad zu drehen. Schalke muss oben mitspielen, wenn man nicht in existenzbedrohende Finanznöte geraten will. Und nein, da ist auch „Etat runterfahren“ keine realistische Maßnahme, weil das nämlich nur sehr langsam umzusetzen ist, während Einnahmen aus allen Kanälen bei Misserfolg sofort wegbrechen.
Natürlich hast Du Recht Torsten. Trotzdem bewegt sich der Verein in eine Richtung, die mir persönlich nicht mehr gefällt. Das mögen viele Andere anders sehen.
Trotzdem muss man ja irgendwann mal anfangen, Veränderungen anzudenken. Von „einfordern“ mag ich gar nicht reden.