Heute hat der DFB Kontrollausschuss das geforderte Strafmaß für die Spieler von Hertha BSC Berlin und Fortuna Düsseldorf aus dem Rückspiel der Relegation publik gemacht. Während für den Düsseldorfer Andreas Lambertz 2 Spiele Sperre für das Feiern mit einem Bengalo (ernsthaft!) beantragt werden, sollen die Berliner Spieler Lell (6 Spiele), Kraft (5 Spiele) und Mijatovic (4 Spiele) länger gesperrt werden.
Der absolute Supergau droht aber dem Kapitän der Hertha und ehemaligen Schalker Levan Kobiashvili. Laut Medienberichten fordert der Kontrollausschuss ein Jahr Sperre für den Georgier. Ein Jahr, 34 + X Spiele. Eine stolze Zahl.
Es war nicht das Jahr des Levan Kobiashvili. Sportlicher Abstieg, kein funktionierendes Team, welches der Kapitän führte. Hinzu kam die zweifelhafte Ehre, von Otto Rehhagel als „fairster Spieler seit dem 2. Weltkrieg“ bezeichnet zu werden. Generell eine grenzwertige Aussage, nicht nur aufgrund eines eigenen Platzverweises, einem geschundenen von Podolski und der Eskapade nach dem Spiel in Düsseldorf.
Ich kann allerdings auch nicht verhehlen, dass ich die Eskapade von Düsseldorf Kobiashvili nicht wirklich zugetraut habe. Allerdings kann ich mir kaum vorstellen, dass der Kontrollausschuss zu dem Ergebnis einer so langen Sperre kommt, ohne konkrete Anhaltspunkte zu haben.
Ich habe in der ersten Reaktion gedacht, dass die Sperre von einem Jahr aber dann doch zu heftig ist. Vor allem, wenn man den Vergleich zu den Sperren der anderen Hertha-Profis zieht. Im Vergleich zu den acht Wochen für das „auf den Zeh steigen“ von Jermaine Jones, ist die Dauer dann vielleicht auch wieder gerechtfertigt. Eine schwierige Sache.
Aus der Sicht eines Schalkers mutet die ganze Episode irgendwie wie die persönliche und selbstverschuldete Demontage eines verdienten Spielers an. Levan Kobiashvili habe ich aus seinen Jahren als Schalker nur positiv in Erinnerung.
Für mich hat er zudem zu einem der größten Momente in der Schalker Arena Zeit entscheidend beigetragen, als er nach 19:04 Minuten Schweigen den Ball im Tor der Bayern unterbrachte und das komplette Stadion in Ekstase versetzte.
Ich gehe davon aus, dass die Strafe nach dem bereits eingelegten Einspruch noch einmal reduziert wird. Und vielmehr hoffe ich, dass die Bundesliga-Karriere des Levan Kobiahsvili nicht so endet.