5 Kommentare


  1. Gegen vermeintliches Unrecht zu demonstrieren, in dem man Unrecht tut und gleichzeitig den Kämpfern gegen das DFL-Sicherheitskonzept mit Anlauf in die Eier tritt?

    Nein, sowas kann ich nicht nachvollziehen. Und ich kann auch nicht nachvollziehen, wie andere sowas nachvollziehen können. Diese Aktion, wie auch die der Hamburger in Düsseldorf, treibt die Öffentlichkeit auf die Seite der „Sicherheitsbeauftragten“ der Verbände.

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    • Marius

      Ich kann die Frustration über die Situation und die Vergabepraxis der Stadionverbote nachvollziehen. Die Wahl der Mittel ist eindeutig nicht zielführend. Das habe ich auch so nicht geschrieben.

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  2. RWDJojo

    Pyrotechnik ist doch nur ein Symbol. Es geht den ultraorientierten Fans doch nicht wirklich darum, ob Pyrotechnik nun legalisiert wird oder nicht. Da dürfte auch der letzte Befürworter von Pyrotechnik eingesehen haben, dass es in den kommenden 10 Jahren keine (und sei sie an noch so viele Bedingungen geknüpft) Erlaubnis von Pyrotechnik in Fanblöcken geben wird. Dafür ist die Situation doch viel zu festgefahren.

    Es geht doch viel mehr darum, dass es in den letzten Jahren immer mehr Angriffe auf die Fankultur gibt. Das beginnt mit vorgeschriebenen Anreisewegen zu sog. Riskospielen (in England darf die Polizei z.B. nicht in die Anreiserouten eingreifen) und endet mit Zwangsfestsetzung im Fanblock nach dem Spiel. Gerade auswärts werden organisierte Fans wie Kriminelle behandelt. Leider kann die Polizei und Politik es (noch) niemanden verbieten zu einem Fußballspiel zu fahren (wobei es gibt ja schon Meldeauflagen im Heimatort und Stadionverbote). Dann wird eben versucht, dem Auswärtsfan den Aufenthalt möglichst unschmackhaft zu machen, nach dem Motto „komm zum Spiel, wenn es sein muss, aber verpiss dich danach direkt wieder“!
    Der Spielbesuch selber wird einem durch Auflagen, die zum Teil völligst absurd sind, madig gemacht. Warum gelten bezüglich Fahnen, Megafonen, Trommeln etc. Auflagen für den Gästeblock und im Heimblock nicht??? Was in der Heimkurve erlaubt wird, kann doch im Gästebereich nicht gefährlicher sein. In ein paar Stadien gilt ja das „St. Pauli-Modell“. Man darf alles, solange niemand gegen die Stadion- oder Hausordnung verstößt. Fällt eine einzelne Person aus dem Rahmen, wird für das nächste Mal die komplette Anhängerschaft damit bestraft, dass man bis auf Schal und Trikot nichts mehr darf. Sorry, aber was kann ich dafür, dass beim Derby Pyrotechnik gezündet wurde? Ich saß stand aufm Oberrang und hatte damit nix zu tun. Trotzdem muss ich im nächsten Jahr auf meine Fahne (die ich in Wirklichkeit zwar nicht besitze) verzichten. Geht`s noch??? Die Polizei schreitet immer aggressiver gegen sog. Störer ein. Dass dadurch auch Unbeteiligte in Mitleidenschaft gezogen werden (Pfefferspry) stört scheinbar niemanden. Auch die angeblich gestiegene Anzahl an Störern wird nicht kritisch hinterfragt. Hier stellt sich nämlich die Frage nach dem Ei und der Henne. Ist die Polizei aggressiver und greift auch bei kleineren Ungehorsamkeiten strenger durch, weil es mehr Störer gibt oder gibt es mehr Störer, weil man sich einer strengeren Staatsmacht gegenüber sieht?

    Dann gibt es da auch noch die Medien, die sich zum Spielball der Hardliner machen lassen (oder sind es gar die Medien, die die Hardliner fördern???). Wenn es zu unschönen Szenen (wie zum Beispiel beim vergangenen Derby) kommt, dann kann ich mich in den darauf folgenden Tagen nicht vor Medienberichten über bürgerkriegsähnliche Zustände retten. Differenziertere Berichte muss ich dagegen mühsam zusammensuchen, da es sie kaum gibt. Ich dachte immer, Aufgabe der Medien wäre es, über Ereignisse neutral zu berichten. Dass man Situationen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Leider ist dem schon lange nicht mehr so. Es kostet ja zu viel Mühe und Geld, zwei Standpunkte zu betrachten. Also wählt man den Weg, der die meiste Leserschaft verspricht. Kurz, knackig und möglichst skandalös. Ein paar gefährliche Bilder dabei und fertig ist der Artikel über Randale. Der normale Bürger, der mit Fußball und seinen Fans nicht viel am Hut hat, fällt darauf rein und bildet sich mittels einseitiger Berichte seine Meinung. Diese wird dann im Bekanntenkreis weitergetragen. Ich muss jedes Mal schreien, wenn in irgendwelchen Foren darüber fabuliert wird, dass es ja lebensgefährlich wäre, ins Stadion zu gehen, dass alle Ultras (die meisten denken ja, dass das schwerste Verbrecher sind) in den Knast gehören, usw. usw.

    „Syrien, Eurokrise und NSU – und wegen uns macht ihr ne Sicherheitskonferenz?!“

    Die Aktion der Hugos am Samstag kann ich hinter dem Hintergrund und den bevorstehenden Stadionverboten nachvollziehen. Gut heißen tue ich sie trotzdem nicht, weil sich die Diskussionsbasis der moderaten Vertreter und Fanvertreter verschlechtert hat!

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  3. Tom

    „Die gängige Praxis mit den Stadionverboten ist seit je her ein Problem. Ausgesprochen auf Basis von eingeleiteten Verfahren oder gar nur Ermittlungen und nicht auf der Basis von rechtskräftigen Entscheidungen. Eine Situation wie Sie in einen Rechtsstaat eigentlich nicht akzeptabel ist und dennoch im Profi-Fußball an der Tagesordnung.“

    Ich verstehe den Zusammenhang hier nicht!!

    Ein Stadion ist doch kein öffentlicher Platz oder sonst was. Das ist eine private Veranstaltung und da muss man auch nicht auf Rechtsstaatlichkeit oder sonst was verweisen. Wer sich nicht an die Regeln (des Vereins) hält, der kann gehen, so einfach ist das. Der Verein hat im Stadion Hausrecht. Ob verurteilt oder nicht ist da doch völlig egal.

    Hier werden Ansprüche an Rechtsstaatlichkeit gestellt, die weit jenseits der Realität sind. Wenn der Verein Hugos, Ultras oder sonst wen nicht im Stadion haben möchte, wäre es auch das das gute Recht des Vereins.

    Wem das nicht schmeckt, der soll sich auf der Jahreshauptversammlung zu Wort melden.

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