Due Wunschvorstellung vor dem Spiel in Stuttgart war eigentlich klar definiert: Ein Auswärtssieg und Rückenwind für die letzten beiden Heimspiele der Saison erhalten. Gleichzeitig etwas Ruhe reinbringen, um dann nach einem halbwegs versöhnlichen Ausklang der Hinrunde die offenen Baustellen in der Winterpause zu lösen.
Hat aber nicht ganz funktioniert. Der FC Schalke 04 verlor beim VfB Stuttgart völlig verdient mit 1:3 und zeigte erneut eine dürftige Vorstellung. Es waren wieder individuelle Fehler, die zu den Toren führten. Bei jedem Gegentor. Keimte nach dem Ausgleich zum 1:1 noch Hoffnung auf, hatte ich diese nach dem erneuten Rückstand eigentlich schon aufgegeben. Die Mannschaft scheint aktuell einfach nicht auf der Verfassung zu sein, um sich zweimal in ein Spiel zurück zu kämpfen. Leider.
So stand am Ende eine völlig verdiente Niederlage zu Buche. Der S04 ist nun auf Platz 5 und damit von den Champions League Plätzen gerutscht. Die Tendenz, die sich in den vergangenen Wochen angedeutet hat, ist nun auch deutlich zu erkennen. Das Saisonziel Champions League Qualifikation ist in Gefahr.
Seit fünf Spielen ist der S04 nun ohne Sieg. Am Schalker Markt gibt es unterschiedliche Interpretationsweisen für den aktuellen Trend. Mir ist eine einzige Begründung zu billig. Natürlich sind Holtby und Huntelaar in einem Formtief. Natürlich war die Belastung in den letzten Wochen durch die unterschiedlichen Wettbewerbe hoch. Natürlich waren die Leistungen von Lars Unnerstall nicht überragend. Natürlich wurden in den Spielen zu viele individuelle Fehler gemacht.
All das sind einzelne Komponenten, die mit Sicherheit zur aktuellen Misere beitragen. Und genau aus diesem Grunde stellt sich für mich die Frage nach der Verantwortung des Trainers.
Für mich ist Huub Stevens kein schlechter Trainer. Seine Wirkung auf die Mannschaft und die Entfaltung der Qualitäten der Spielen waren in der ersten Saisonhälfte deutlich zu sehen und haben uns großen Spaß gemacht. Diese Wirkung ist offensichtlich in den vergangenen Wochen verloren gegangen. Hier setzt dann aber die Verantwortung von Hubb Stevens ein. Er muss hier eingreifen und den Kurs ändern. Muss Reizpunkte setzen, punktuell Dinge verändern. Wenn er es intern getan hat, haben diese Maßnahmen nicht gefruchtet. Warum diese Maßnahmen nicht gefruchtet haben, muss man nun ebenfalls hinterfragen.
Hinterfragen müssen sich aber auch die Spieler. Sie reden von der puren Freude, in der Champions League zu spielen, geben aber alles, um in der nächsten Saison eben diese Spiele vom TV aus verfolgen zu können.
Erst einmal muss man aber alles versuchen, die Hinrunde positiv zu beenden. Siege gegen Freiburg und Hannover müssen her. Danach muss die Zeit der Aufarbeitung beginnen.