Dritter Bundesliga Spieltag und eine Niederlage in Hannover. Dazu zwei Platzverweise und angeschlagene Spieler. Es gab schon einmal schönere Zeiten für den S04.

Jens Keller versuchte es mit Veränderungen. Brachte Tim Hoogland als rechten Außenverteidiger und spielte mit drei nominellen defensiven Mittelfeldspielern: Neustädter, Jones und Goretzka. Insbesondere die Hereinnahme von Hoogland gefiel mir. Halte ich ihn doch für weitaus besser, als alle anderen Alternativen für die rechte Abwehrseite.

Es klang also alles gut, bis eben das Spiel begann.

Hannover war von Beginn an drückend überlegen und machte das Spiel. Ein (erneuter) Blackout in der S04 Defensive sorgt dann für den ersten Tiefpunkt. Fuchs verliert einen Zweikampf, Höwedes verschätzt sich, Maptip bleibt einen Tick zu lange auf seiner Seite. Diouf kommt also an den Ball, Höwedes bei seiner Grätsche eben nicht. Elfmeter und Platzverweis für den Schalker Kapitän. Wenig Grund für Diskussionen. Huszti trifft, früher Rückstand.
Die folgenden 30 Minuten waren gefühlt die schlimmsten in den letzten Jahren. Keine Ordnung, kein Aufbäumen, kein gar nichts.
Lediglich Hannovers Unvermögen war es zu verdanken, dass das Spiel zur Halbzeit nicht schon entschieden war. Lediglich Diouf traf noch einmal, nach dem Santana bei einer Huszti-Flanke völlig falsch stand.

Mit dem Schlimmsten rechnend, wurde ich dann aber in der zweiten Halbzeit von der Schalker Mannschaft überrascht. Die Schalker nahmen den Kampf an und kamen zum Anschlusstreffer. Spielerisch fehlte der Glanz, aber immerhin nahm man nun am Spiel teil. Clemens bzw. Szalai hätten dann den Ausgleich erzielen MÜSSEN, versagten aber vor dem Tor. Wie auch immer…
Schalke war nun, auch begünstigt durch den Platzverweis von Huszti, überlegen und entwickelte sogar so etwas wie Druck. Nur die klaren Chancen blieben Mangelware. Was schlussendlich folgte war ein Platzverweis für Fuchs und eine letzte (Kopfball-)Chance für Hoogland, ehe das Spiel schlussendlich vorbei war. 2:1 für Hannover, wieder kein Erfolgserlebnis.

Nach drei Spielen hat der S04 nun einen Punkt auf dem Konto. Zweifelsfrei viel zu wenig, insbesondere wenn man bedenkt, welche Gegner in den kommenden beiden Spielen anstehen.
Hat der Polizeieinsatz während des Saloniki-Spiels noch dafür gesorgt, dass in den Medien kaum Personaldiskussionen geführt wurden, sind diese nun voll entbrannt. In Medienberichten war gar der Name Markus Babbel genannt, der meinen persönlichen Alptraum als Schalke-Trainer verkörpert. Ich weigere mich immer noch, Jens Keller anzuzählen. Ganz Schalke schreit immer nach Kontinuität, da kann man nicht nach drei Spielen alles hinwerfen wollen.

Allerdings brauchen wir uns keine Illusionen zu machen. Wird es am Dienstag die Europa League und setzt es am Samstag gegen Leverkusen eine Niederlage, muss man von einer Krise sprechen. Und das ist auf Schalke eigentlich immer mit persönlichen Konsequenzen verbunden. Auch wenn es für mich der falsche Weg wäre…