Schalke gegen Madrid. Hinspiel im Champions League Achtelfinale. Was als Fußballfest angedacht wurde, endete in einem Debakel für den FC Schalke 04. Mit 1:6 musste sich der S04 den Gästen geschlagen geben und (*hust*) wird es im Rückspiel nun schwer haben, sich noch für das Viertelfinale zu qualifizieren.

Das Spiel lässt mich zurück in einem Zustand zwischen Begeisterung und Bestürzung. Begeistert war ich über die Spielanlage von Real Madrid. Über die punktgenauen Pässe, das unfassbar schnelle Umschaltspiel und die Zielstrebigkeit vor dem Tor. Alleskönner haben dem S04 gestern mehr als die Grenzen aufgezeigt. Ronaldo, Bale, di Maria…, wenn ich ehrlich bin, war das gestern die beste Offensivleistung der ich live beiwohnen durfte.

Aber, und das bestürzt mich, der S04 hat es den Madrilenen auch leicht gemacht. Nach den ersten 15 Minuten wich die Gegenwehr mehr und mehr einem begeisterten Staunen ob der Fähigkeiten der Gegenspieler. Ich war vor dem Spiel naiv genug zu glauben, dass der S04 eine Chance hat, mit der Einstellung haben die Schalker Spieler spätestens zu Beginn der zweiten Halbzeit die Segel gestrichen. Kaum Aufbäumen, kein Vorangehen der Führungsspieler, ein Julian Draxler, der einfach noch nicht fit genug war und nicht hätte spielen sollen.

Was bleibt ist die Tatsache, dass der S04 sich blamiert hat. Zwar gegen eine Mannschaft, der offensiv gestern alles gelang, aber eben ohne Gegenwehr agieren konnte. Das Traumtor von Klaas Jan Huntelaar war dann eigentlich nur noch die Ironie als Gipfel des Abends.
Einmal muss Schalke in diesem Jahr noch in der Champions League ran. Mann kann nur hoffen, dass man sich mit einer anderen Einstellung aus dem Wettbewerb verabschiedet.
Das gestern war dann im Endeffekt peinlich und faszinierend zugleich, hinterlässt aber einen ziemlich bitteren Nachgeschmack.